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Montag, 05. Juni 2006
Meine Sturm und Drang Jahre
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 16:22

 

Meine Sturm und Drang Zeit

 

Ich blieb zwei Jahre im Heim, machte meine Hauswirtschaftsschule und ging dann in den Kindergarten, machte ein Praktikum. Es half allerdings nichts, ich bekam den Platz nicht in Kindergarten Seminar. Da entschloss ich mich auf Privater Basis zu suchen. Ich fand recht schnell, eine Familie, mit drei kleinen Kinder. Ich war super glücklich bei ihnen. Im ersten Sommer fuhren sie nach Spanien, Ich blieb mit dem Baby alleine zu Hause. Machte aber mit meiner Mutter aus, dass ich dann auf Besuch kommen würde .Das muss man sich vorstellen, ein kleines Dorf, jeder kennt jeden. Das war wie ein Lauffeuer rum: Maria ist mit einem Baby aber ohne Mann nach Hause gekommen. Ja, ja, das war Ende der 60er Jahre halt noch so .Ich freute mich diebisch. Ich war sehr glücklich, hatte viel Spielraum mit den Kinder, Arpad, Jlona und mein Baby Marica. Für mich hätte das noch lange so  weiter gehen können. Aber die Familie hatte Pläne ,sie wollten bevor Arpad in die Schule kommen würde, noch eine längere Reise mit dem Wohnmobil machen.

 Das hiess für mich eine eigene Bleibe suchen ,ebenso eine Job. Ich hoffte auch immer noch, dass mein Bruder Meinrad vom Schiff runter kommen würde, er hatte aber noch einen Jahresvertrag. Später sagte er oft, wenn er gewusst hätte, was ich alles anstellen würde, wäre er nach Hause gekommen. Mein Freund und ich suchten schon länger eine kleinere günstige Wohnung, aber das konnte man glatt vergessen. Trotzdem mein Freund älter war und ein festes Einkommen hatte, war es immer das Gleiche, ohne Heirat keine Wohnung. Udo Jürgens sang damals den Song,  Dieses ehrenwerte Haus  , das war aber wirklich so. Das änderte sich erst so Mitte 70er Jahren.

 Ich war oft mit meinen Freunden unterwegs, wir hatten einen kleinen Moorsee, der wurde viel Wärmer als der Grosse. Unser Lieblings Platz,  wir gingen mit den Schlafsäcken Abends hin, und liessen uns von der Sonne wecken. Wir waren jung, so wie es wahr so war es gut. Da ich so schnell keine Bleibe gefunden hatte, kam es mir gerade recht, dass wir nach Südfrankreich fahren wollten. Wir redeten uns die Köpfe heiss, jeder wollte was anderes, war gar nicht so einfach, aber als wir abfuhren, waren wir uns einig. Sechs Leute fuhren mit ihren Vespas, so eine Art Roller, zweimal zu zweit und zwei fuhren solo. Mein Freund und ich fuhren mit dem Auto und hatten das ganze Gepäck, das Zelt usw. Wir hatten ausgemacht, in Etappen zu fahren. Zehn Tage waren eingeplant, es wurden dann einige mehr, weil es soviel zu sehen gab. Es war einfach nur toll. So unbeschwert ist man nur, wenn man jung ist. Wir hatten nicht viel Geld, brauchten allerdings auch wenig.  die Ansprüche sind auch nicht so gross ,wie wenn man Erwachsen ist. Wir hielten uns die ganze Reise Richtung Südfrankreich ,an die Bauerngüter, fuhren oft noch zu Freunden der Bauern, die uns dann auch noch angekündigt hatten Da haben wir für Speis und Trank gar kein Geld gebraucht. Dafür reichte es länger für eine Woche Campingplatz.

 

 

 

Campingplatz war sauber und voller jungen Leute, aus diversen Nationen. Direkt am Meer, nur durch eine Strasse getrennt. Wir Schweizer feierten den 1. August, unser National Feiertag, am Strand, im Sand, das hätte man einige Jahre später auch nicht mehr machen dürfen. Vier volle Wochen, diese Erinnerungen sind heute noch toll. Wir fuhren über die Pyrenäen, runter bis Barcelona. Eine Autobahn, gab es damals noch nicht. Also immer runter bis ans Meer, da lagen die Dörfer, dann wieder rauf auf die Berge. Heute rasen alle über die Autobahn, runter nach Barcelona und sehen die schönen Buchten mit ihren Fischerdörfchen gar nicht mehr. Denn das kostet viel Zeit, wenn man rauf und runter fahren muss, wer hat heute noch Zeit? Einmalige Zeiten, wie viele, die noch kommen sollten. Jede Zeit , ist einmalig und nicht wiederholbar. Jeder von uns hat das schon mal erlebt, eine ungeplante aus dem Stegreif heraus gefeierte Feier, ist nicht mehr wiederholbar, wenn man es versucht, ist es oft nur ein Hauch von der ersten.

Ich wurde einige Wochen später 18 Jahre alt .Auf die Frage, was ich mir wünschen würde, sagte ich immer eine Wohnung. Den Job hatte ich schon, ich wollte in einem Cafe am Buffet und im Service arbeiten. Es lag mir doch im Magen, dass die Wohnungsfrage noch immer nicht geklärt war, mehr als ich zugeben wollte. Es wurde auf einmal diskutiert, was man alles machen könnte, da sagte jemand, keine Ahnung mehr wer, heiratet doch, dann habt ihr das Problem nicht mehr. Plötzlich wurde über eine Hochzeit gesprochen, in unserm Jugendlichen Leichtsinn. Ich fühlte mich auf einmal wichtig und träumte. Wir kamen irgendwie nicht mehr aus der Nummer raus, ich wollte es auch nicht mehr, es war doch so toll und schön, die Hochzeit zu Planen. Das ganze verselbständigte sich, und wenn ich ehrlich bin, ich wollte auch gar nicht aufhören zu träumen, wie es sein wird und was wir alles machen können. Der Zufall  hat auch noch seine Finger im Spiel, denn wir bekamen schnell eine Altbau Wohnung. Wenige Wochen nach dem schönen Urlaub, heirateten wir, wie es sich gehörte mit weissem Kleid und Familie. Alles war in Ordnung, ich war übermütig wie ein kleines Kind. Dass die Schwiegerleute nicht begeistert waren, war mir mehr als egal. Er war mit seinen 23 Jahren, selbständig genug um seine Entscheidung zu treffen. Ich weis nicht, wie oft er das ganze verflucht hat, ich glaube auch nicht mehr als ich .Ich schwebte wie auf Wolken, vergass ganz, dass das Leben nicht nur Honig schlecken ist. Ich arbeite in dem Cafe zuerst an der Buffet, dann als Serviertochter. Jeden Tag das Gleiche, ich war überhaupt nicht mehr glücklich. Fort war das Unbekümmert sein ,das Unbeschwerte. Die Wohnung, um die es einmal ging, sah ich nur noch wenige Stunden und mein Mann genau so wenig, das Ganze hatte sowieso keine Basis, so war die Trennung ein ganzes halbes Jahr nach der Hochzeit, für niemanden, die uns kannten, eine Überraschung. Wir weinten uns keine Tränen nach. Einen warmen Händedruck, eine Umarmung und jeder ging seine Wege. Die Scheidung hatten wir erst fünf Jahre später, sie war vorher einfach nicht wichtig gewesen.

 Genau zu diesem Zeitpunkt der Trennung, trat mein Bruder Meinrad wieder auf festen Boden und wollte einige Zeit an Land bleiben. Er machte sich Vorwürfe, weil er nicht da gewesen war , um das Ganze zu verhindern. Dieser Meinung war ich nicht. Es war eine gute Zeit gewesen, jung halt, verrückt, einfach jung und schön. Als er sah in welchem Dilemma ich mich befand, nahm er mich unter seinen Arm und weg war ich. Ich freute mich riesig, wenn ich gewusst hätte, dass er mich so schlauchen würde, hätte ich mich nicht wohl nicht so gefreut.

@ mary rosina 06.06

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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