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Hab meine Heimat gefunden
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 16.06.2006, 23:06

 

 

Hab meine Heimat gefunden

 

 

                  

 

 

 

 

  Mein Bruder Meinrad meinte, es wäre wohl an der Zeit,

dass ich eine Vernünftige Ausbildung machen sollte.

Er war ja gelernter Schneider und hat die Hotelfachschule besucht,

aber er meinte, er würde mich selber besser ausbilden, als eine Schule.

Das hat sich auch bestätigt..!

Den Beruf als Servicefachangestellte gab es noch nicht,

also nahm er das selber in die Hand.

Er hat für uns Stellen gesucht im Engadin, er war natürlich mein Chef.

Er schnappte mich und wir fuhren zusammen mit seinem Partner,

er hatte seit Jahren einen festen Partner, wenn es hart auf hart kam,

war er mein Freund. Damals Ende der Sechziger,

auch noch tief in die Siebzigern, war es verboten schwul zu sein.

Im Hotel- und Gastgewerbe ist es ein Vorteil,

denn sie sind viel zuvorkommender hoffierender, freundlicher zu den Gästen

Das schwul sein, war auch der Grund,

warum er nicht mehr nach Hause gehen konnte.

Vater muss in rausgeworfen haben, als er es erfuhr.

Ich war damals noch zu klein, und Meinrad hat dazu immer geschwiegen.

 

 

 

 

 Richtung Engadin, weg war ich, na ja, vermissen würde ich nicht viel,

ausser dass es mir schwer fiel, gehorsam zu sein und mir sagen zu lassen,

was ich zu tun und zu lassen hatte.

Ich war wirklich so etwas wie ein Wandervogel gewesen vorher.

Ich wusste zwar, wo das Engadin lag und man romanisch sprach,

hatte aber keine Ahnung was mich da erwartete.

Als wir oben auf dem Julierpass vor der Abfahrt nach Silvaplana standen

und ich meinen Blick wandern liess, ging mein Herz auf,

ich bekam Tränen und wusste, spürte, da bin ich zu Haus.

Dieses Bild ist mir damals ins Herz eingebrannt worden.

Egal welche Jahreszeit, im Sommer die tiefblauen Seen,

einer nach dem anderen,

Maloya-Silser-Silvaplane-Champferer-St.Moritzersee.

Die Berge rechts und links hoch,

ganz oben die Gletscher und der ewige Schnee.

Den ganzen Sommer über kommen die Fischer um in dem Inn

oder den unzähligen Bergseen zu fischen.

Am Anfang des Winters, wenn es schon Schnee hatte,

aber die Seeen noch nicht gefroren waren,

lagen sie schwarz in einer weissen Pracht da um nachher zuzufrieren

bis zum nächsten Frühling.

Man weiss ja, was alles auf diesen Seeen abgespielt wird,

Pferdepolo, Engadiener, Langlaufmarathon ist nur ein Bruchteil des Geschehens.

Es gibt eine Sprungschanze, ein fester Termin am 25.Dez jeden Jahres,

Weihnachtsspringen. Die einzige Bobbahn,

die noch von Hand und mit Schnee gebaut wird.

Sie fängt oben in St.Moritz an und geht runter nach Celerina.

Wie viele WM und EM`s wurden da schon ausgerichtet,

auch im Skeleton, eine Tipische Englische Sportart,

gibt es soviel ich weiss in keiner Naturbahn ausser in St.Moritz durchgeführt.

Die Weltmeisterschaften des Wintersport waren erst grad vor ein paar Jahren,

auf dem Corviligna, geblieben sind die Abfahrt,

Riesenslalom und Slalom der Frauen.

Im Sommer wird der Malojawind für die Surfer zum Mekka.

Dann nicht zu vergessen die Sportler aller Art,

geniessen hier auf 1800 m.ü.M. das Höhentraining.

Sommer wie Winters.

Und das Skilaufen ist auf dem 3300m hohen Corvatsch - Gletscher

das ganze Jahr über möglich.

 

 

  Der Sommer ist einfach nur gigantisch, Die ganze Alpenflora,

die Bergseen mit ihrem klaren Wasser

und die Kilometer langen Wanderwegen.

Dieser tiefblauen Himmel, ohne ein Wölkchen,

wir sagen dazu immer das Postkarten Wetter,

weil dies auf fast jeder zu sehen ist.

Auf den Muottas Muragl fährt eine der steilsten Zahnradbahnen.

Ich bin als die Kinder noch kleiner waren, mit ihnen,

rauf gefahren und runter gelaufen, was ihnen damals noch  leichter viel.

Dieser Blick, jeder der mal auf Muottas Muragl war,

wird ihn nie mehr vergessen,

denn man sieht über das ganze Tal bis nach Maloja.

Ja das ist meine Heimat geworden,

auch wenn wir im Tessin oder Berneroberland waren,

immer wieder waren wir im Engadin.

So wie ich ins Engadin nach Hause ging,

war es bei Meinrad das Bernerland.

Er und sein Partner hatten eine kleine Wohnung in Biel- Bienne.

@ mary rosina 06.06

 

                                                        Also, nun geht es los!

Wir kamen an unserem Arbeitsplatz an.

Unsere Zimmer waren ganz unter dem Dach,

klein und nur mit dem nötigsten ausgestattet.

Das war aber in den großen Hotels die Gewohnheit,

wie ich immer wieder feststellen werde.

Aber man war ja sowieso nicht viel auf dem Zimmer,

 in jenen Jahren war es noch an der Tagesordnung,

12-16Std. Tage.zu arbeiten, dann fiel man todmüde ins Bett

 und  wie das Zimmer ausgestattet war

das interessierte keinen mehr.

Meinrad hatte es geschickt gemacht,

er war mein Chef und so mußte ich lernen, grad immer,

 was er dachte, und an der Reihe war hatte ich zu lernen                      

Ich war in der Küche als Tellerwäscher,

also in der Hirarchie ganz unten mußte ich anfangen.

Ich war in der Rüsterei, Salate, Gemüse,

Kartoffeln waschen und rüsten, sowie schneiden.

Das ging damals alles noch von Hand;

 als nächstes war ich dann Kaltmamsell (kalte Küche) das gefiel mir

 das machte ich gerne,

 auch später habe ich diesen Job noch öfters angenommen. 

 Aber an die Kreativität von Meinrad kam ich nie an

Die Platten und Teller, die er herrichten konnte,

die sahen aus wie Kunstwerke.

 Kaltmamsell; ihr Job ist; die Kalten Teller und Platten herzurichten.

sowie das Kalte Buffet gehörte auch dazu.

Dann die ganzen Dessert, Eisbecher usw.

Als nächstes kam die Theke an die Reihe.

Meinrad meinte immer, du mußt wissen, was du den Leuten verkaufts. 

 An der Getränke Ausgabe, so lernt man es am besten.

Dann kam der Etagedienst an die Reihe,

als Zimmermädchen und Putzfrau.da muß man mehr als penibel sein,

Kontrolle mit weißen Handschuhen!!!

Ich kann schon sagen; "Lehrjahre sind wirklich keine Herrenjahre."

Dann endlich durfte ich als Comie in den Service.

Meinrad war als Chef furchtbar.

Von mir verlangte er immer doppelt soviel wie von den anderen,

ich ganz schön beschissen fand.

habe ich mit ihm gestritten, gezornt und auch ab und zu abgehauen,

aber ich ging immer ganz reumütig zurück.

Ich muß ihm damals ganz schön auf die Nerven gegangen sein,

er hat mich immer wieder aufgebaut und gestützt,

ebenfalls von Janis, der tröstete mich immer,

wenn ich traurig und fertig war.In dieser Zeit habe ich soviel gelernt,

dafür bin ich ihnen heute noch dankbar.

Ohne ihre harte Schule, durch die ich gehen mußte,

wäre ich wohl nie so erfolgreich geworden.

Eines machte ich nicht gerne; 

 in den riesigen Hotels mochte ich nicht gerne arbeiten.

Mir gefiel es in kleineren Hotels und Speiselokalen besser,

 in den großen Kästen fühlte ich mich nicht wohl.

Meine beiden Männer aber, arbeiteten lieber in diesen großen Kästen.

Für mich mußte alles ein bisschen einfacher, persöhnllicher sein.

Nebenher lernte ich die Sprachen, wenigstens soviel.

daß ich an der Rezeption mit den Gästen sprechen konnte.

Die Fachsprache vom Hotel- und Gastgewerbe ist französisch.

Egal wo man auf dieser Welt lehrnt,immer in Französischer Sprache.

Dann kam hinzu, daß man im Engadin Romanisch spricht.

Eine alte Lateinische Sprache.

Die vierte Landessprache der Schweiz.

Das Oberitalien ist ja nicht weit entfernt,

deshalb sind auch sehr viele Saisonarbeiter aus Oberitalien.

Da ist es schon von Vorteil, wenn man wenigstens das nötigste kann,

um die Anordnungen der Arbeit weitergeben zu können.

für ein halbes Jahr ging ich nach England, um die Sprache zu lernen.

War eine gute Zeit. Ich arbeitete nebenher in einem Steakhous,

was sehr viel Freude machte.

Ich hatte über den Winter einen Job als Springer angenommen.

Das heißt du wirst immer da eingesetzt, wo Not am Mann war.

 Das konnte auf der Skiehütte sein, und abends noch an der Hotelbar.

Oder im Etagendienst um noch in der Wäscherei zu landen.

Solche Jobs sind der absolute Höhepunkt,

nur wer eine gute Kondition hat

und ein großes Fachwissen auf allen Posten überlebt diese Zeit.

Hier zeigte sich, was ich alles von Meinrad und Janis gelernt hatte.

Erst jetzt wußte ich es zu schätzen, was sie mir beigebracht hatten.

die beiden hatten dies aus mit gemacht.

Eine gute Fachkraft, mit vielen Kenntnisse der Hotelführung.

Ich hatte noch zwischen durch meine Ausbildung an der Wirteschule gemacht

und durfte nun auch selber ein Hotel leiten oder selber führen.

Ich war den beiden so dankbar, habe ich überhaupt genug gedankt?

 Ich schau hoch zum Himmel, wo dein Stern leuchtet

und sage dir ein leises Danke, Danke für deine Liebe und Fürsorge.

Danke daß du für mich da warst, Danke mein Bruder,

danke daß du mein Bruder warst.

Ja die beiden waren so stolz auf mich,

grad weil ich es ohne sie geschafft hatte.

Auch wenn sie nicht bei mir waren sondern auf See,

habe ich mich immer weitergebildet und nun den Lohn dafür bekommen.

@ mary rosina 06.06

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