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Umzug nach Lütisburg 1958 t3
Von Unbekannt (Mitgliedschaft beendet), 13.03.2006, 16:24

Bis ins Jahr 1957 lief alles gut für die Familie.

Vater arbeitete eine zeitlang als Gramper an der Bahn. 

Doch die Arbeit, der Hof und Familie wurde einfach zuviel,

deshalb war er froh als er in

einer Möbelfabrik in Lachen anfangen konnte,

Meinrad kam aus der Schule und fing eine Schneiderlehre in Siebnen an,

was seinem Naturell sehr entgegen kam. Er war sehr talentiert,

was ich viele Jahre später öfters beneidet hatte.

Bei Vater in der Fabrik wurden Stellen gestrichen,

er also Angst bekam seinen Arbeitsplatz zu verlieren könnte,

denn er war ja nicht gelernt.Da sich das mit einem Hof nicht zu

 realisieren schien, suchte erst nach einem Haus und dann nach Arbeit.

Das schien sich dann als richtig herauszustellen. Er fand ein älteres Haus,

allerdings nicht in der March sondern über dem Pass Ricken,

am Ende des Toggenburgs, in Lütisburg.

 

Unser Haus 1958 als Vater es kaufte

Vater renovierte es nach und nach, damit es gut da stand.

Für damalige Zeit war das

furchtbar weit weg.Auto hatten nur ganz wenige der Bekannten und Verwandten

und mit dem Zug war es umständlich, mit umsteigen und dann noch einen Fußweg von 40

 Minuten, bis man dann zu Hause war. Für heutige Verhältnisse kaum noch forstellbar.

doch als er dann auch noch eine Arbeit fand,wieder in einer Schreinerei, 

nur einen halbstündigen Fußmarsch vom Haus entfernt ,war das für meine Eltern

sonnenklar, es hieß umziehen.

 

Unser Haus 1989 als Mutter es verkaufte.

Doch das hiess für meinen Bruder Meinrad , der in das letzte Jahr seiner Lehre kam ,

dableiben, also mußte ein Zimmer für ihn besorgt werden, was keine große Übung war.

 Doch was war mit Leo, Der Kanton Schwyz hatte damals noch 7 Schuljahre,

der Kanton St.Gallen, zu dem Lütisburg gehörte hatte aber 8 Schuljahre.

 Leo streubte sich behaarlich nach Lütisburg mitzugehen, dieses 8 Schuljahr wollte er nicht

machen, aber dann durfte er nicht umziehen. Er mußte ein Jahr warten,

dann war er alt genug um in eine Lehre zu gehen. Also ging er als Knecht auf den Hof von

Onkel Martin. Walter mußte  mit umziehen, ob er nun wollte oder nicht, denn er mußte noch

2 Jahre zur Schule. Ich wollte natürlich auch nicht mit, von denn meine zwei

Bezugspersonen die ich hatte, Leo und meine Großmutter vom Gfell,

wollte ich mich nicht trennen.doch mein Geschrei imponierte niemanden.

Bis mich Leo wiedermal in den Bollerwagen steckte und  Richtung Gfell lief.

Da das aber in der Zwischenzeit öfters der Fall war, kamen wir auch nicht mehr weit.

Man beschloss, daß ich über die Anfangsphase zur Großi gehen darf,

und wenn alles erledigt war nach Lütisburg gehen mußte.

So war ich mit den Menschen die ich sehr liebte zusammen,

 Meinrad kam immer über das Wochenende und Leo meistens Sonntags nach der Kirche

.

.  

Leo mit seinen drei Cousinen Lina - Edith und Silvia.

Er fühlte sich bei Onkel und dessen Familie wohl.

Meinen Aufenthalt wuchs sich  bis in den Herbst aus, was mich nicht traurig machte.

Inzwischen hatte Leo auf das Frühjahr 1959 eine Lehrstelle als Maurer in Lütisburg

selber gefunden und konnte seiner Zukunft gelassen entgegen sehen.

Meiri war mit der Schneiderlehre fertig, wollte aber ins Hotelfach wechseln,

er ging nach Biel-Bienne machte eine Zusatzlehre im Hotelfach, 

alles was er seit dieser Zeit gemacht hatte, erfuhr ich erst viele Jahre später.

Er hatte Streit mit den Eltern und kam von dieser Zeit an nicht mehr nach Hause.

Walter arbeitete während seinen zwei Schuljahren in Lütisburg noch auf einem Hof

im Dorf, doch er wollte nicht Bauer werden, da war er nicht der Typ zu.

Walter kam aus der Schule und ging in St.Gallen arbeiten, der Kontakt zu ihm war sehr

 spärlich.Leo machte seine Lehre fertig, Ich kam 1960 in die Schule von Lütisburg.

Schulweg von 3/4 Stunde war für mich nun in den nächsten Jahren bestimmend.

Die Zeit war für mich in Ordnung. Leo war da und da wo er war, war es gut für mich.

Keine Schläge kein Geschimpfe, denn Leo griff immer ein und stoppte das ganze.

Mutter nahm sich auch zusammen, wenn Vater zu Hause war, denn sie wußte genau,

daß er das nicht akzeptieren würde.Diese Jahre gingen für mich soweit gut vorüber,

doch mein Leben, sollte nie mehr so sein  wie diese Jahre. Ich mußte meinen liebsten

Menschen hergeben, wurde nicht gefragt, er auch nicht, der Herrgott hat es entschieden,

 was ich allerdings nicht begreifen konnte.

Das einzige Familienfoto das es gibt. 1960 gemacht.

Da war die Welt noch in Ordnung.

 

Leo mit seinem neuen Velo, das damals noch einen Wert hatte und er mächtig stolz darauf

 Nachher kaufte er sich ein kleines Mofa, damit er doch etwas unabhängiger war.

Denn wenn man so abseits wohnt, gibt es nur laufen, Velo oder Mofa fahren.

Leo war ein hervorragender Schütze und im Schützenverein ein aktives Mitglied.

Spielte auch immer Theater, wann immer was gemacht wurde in der Gemeinde.

Er hatte einen großen Freundes und Bekanntenkreis, weil er ein liebevoller,

hilfsbereiter Mensch war. Er und ein Mitarbeiter seines Lehrbetriebes hatten vor sich

selbständig zu machen. Er hatte sich für eine Zeit in einem Betrieb,

der vor allem auf Tiefbau spetzialisiert war, verpflichtet, sein Vertrag endete am 1. Juni

 1966. Da sie aber auf auf einer Baustelle, eine Neue Rheinbrücke in Sennwald,

noch nicht ganz fertig waren, sie mußte noch von den Gerüsten befreit werden,

denn am Sonntag 5 Juni 1966 sollte sie eingeweiht werden. Leo blieb,

so verantwortungsvoll wie er war, dabei

und wollte dann am Samstag nach Hause zu kommen.

Am 2.Juni 1966 war es mit all seinen Plänen und Wünschen vorbei.

 Er verunglückte auf dieser Baustelle tödlich, und für mich, war nichts mehr,

wie es mal war. Er kam nicht heim und blieb, so wie er mir immer gesagt hatte,

er kam und war nicht mehr da. Was ich damals fühlte, dachte, wollte,

schrieb ich in einen Brief an ihn, weil ich mit all dem Ganzen nicht umzugehen wußte,

und keiner sich fragte, wie es mir ging. Es war halt so und basta.

 @ mary rosina

Das letzte Bild von uns drei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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